Heinrich Popow — Seize the challenge

Ich war sieben, als meine Familie aus Kasachstan nach Deutschland kam. Und ich war neun, als sich mein Leben auf den Kopf stellte. Bei einer Untersuchung im Krankenhaus stellten die Ärzte die Diagnose: Tumor in der linken Wade. Das Bein musste amputiert werden. Doch Aufgeben gab es für mich nicht. Ich wollte wieder laufen.

Mittlerweile habe ich die Erfahrung und das Wissen, um meine verschiedenen "Beine" auf meine Bedürfnisse einzustellen. Die Alltags-Prothesen sind echte Hightech-Maschinen aus der Schmiede von Ottobock in Duderstadt. Mit denen kann ich nahezu alles machen, wie mit einem echten Bein. Wenn mich einer fragt, wie das Leben mit Prothese ist, sage ich: Völlig normal, fühlt sich so an wie ein gut sitzender Schuh.

Klar ist es manchmal schwer, anders zu sein als andere, immer wieder um Anerkennung kämpfen zu müssen. Bei Schulkameraden, Kollegen, im Alltag. Wenn ich damals in der Schule beim Fußball als Letzter gewählt wurde, hat mich das traurig gemacht und wütend. Ich habe mir damals den Sport gesucht. Laufen wurde für mich zum Mutmacher.

Wettkampf beim Sportfest in Leverkusen (Foto: Axel Kohring/ Beautiful Sports Images)

Sport war schon immer meine Leidenschaft und, wie jedes Kind, wollte ich unbedingt Fußballprofi werden. Als das nicht mehr ging, fing ich mit der Leichtathletik an. Natürlich nun mit der Prothese. Mein neues Bein war für mich ein neuer Anfang und bedeutet mir bis heute alles – und deswegen wollte ich immer schon alles darüber wissen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Otto Bock und APT Aktiv Prothesen Technik habe ich viel über Prothesen- und Orthopädietechnik gelernt. Und das mache ich nun zu meinem Beruf: Eine Ausbildung zum Orthopädietechniker bei APT in Köln.