Ich werde oft gefragt, warum ich ausgerechnet Sprinter geworden bin und nicht zum Beispiel Kugelstoßer. Genau das ist der Punkt: Ich laufe nicht, obwohl mir ein Bein fehlt. Ich laufe, weil mir ein Bein fehlt. Was so banal klingt, ist gleichzeitig so wichtig für mich: Nimm deine Herausforderung an und versuche, das Beste daraus zu machen. Alles kann eine Chance sein, wenn man sie nur erkennt. Das bedeutet „seize the challenge“ für mich.
Sicher: Was sich jetzt so einfach anhört, war nicht immer leicht für mich. Ich widme deshalb einen großen Teil meiner Zeit dem Besuch von Betroffenen im Krankenhaus, denen ähnliches widerfahren ist. Ich sage ihnen: Hört nicht auf, Dinge zu tun, die euch wichtig sind, weil euch etwas Schlimmes passiert ist. Findet einen Weg, wie ihr genau die Dinge weiterhin tun könnt. Wenn ich mein Hosenbein hochziehe und ihnen meine Prothese zeige, blicke ich erst mal in große Augen. Aber dann kommt die Botschaft an und sie sehen, dass auch mit Behinderung alles möglich ist.